Amtsärztliche mündliche Überprüfung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie in Hannover / Januar 2014
Sehr freundlicher Empfang.
Der Prüfungssausschuss besteht aus einem Juristen , einer Psychologin und einer Psychiaterin. Alle drei Personen wirken auf mich entspannt und professionell. Das erste Wort richtet der Beamte an mich, klärt mich kurz über den Verlauf der Prüfung auf. Es verblieben ca 40 Prüfungsminuten, währenddessen er immer wieder Notizen macht.
Dann übergibt er das Wort der Psychologin. Sie stellt ihre Fragen bezüglich Therapieformen, worauf zu achten sei bei der Behandlung von Patienten, gibt ein Fallbeispiel und möchte wissen, was ich tue, wenn ich einen Patienten persönlich partout nicht mag und in mir regelrechte Aversionen aufbaue.
Die Frage über Therapieformen habe ich unvollständig beantwortet und eingeflochten, dass ich gerne zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückkommen wolle. Dann widmete ich mich der Angelegenheit, worauf besonders zu achten sei bei der Behandlung von Patienten. Diese Antwort war für mich so klar, dass ich erst einmal nicht darauf kam. Sie wollte hören, dass sich Menschen dadurch tatsächlich verändern und dass ihre veränderte Persönlichkeitsstruktur häufig nicht mit ihrem unveränderten Umfeld im Einklang steht. Dies birgt natürlich ein Gefahrenpotential in sich und muss vom Therapeuten beobachtet sein.
Wenn ich merke, dass ich mit jemandem nicht arbeiten kann und will, reiche ich ihn an einen Kollegen weiter. Regelmässige Supervision zur eigenen Qualitätsprüfung war auch die richtige und gewünschte Antwort.
Die Fragen der Psychiaterin bezogen sich auf die ICD-10, insbesondere F4. Vor allem wurde ich zu PTBS befragt. Auch die Therapieform der EMDR, die ich selbst erwähnte, wurde dann etwas umfangreicher abgefragt.
Als Fazit kann ich sagen, dass ich sehr kompetente Prüfer hatte. Sie haben mir Zeit gegeben, um mein Wissen zu sammeln und zu strukturieren. Die Antworten waren nicht immer punktgenau, doch konnte ich mich auf meine Art und Weise der Antwort nähern, da ich mich nicht aus der Ruhe bringen liess.
Ihr habt sehr viel gelernt. Vor der Prüfung seid ihr voll mit Wissen. Erzeugt in euch eine Atmosphäre des Vertrauens und der Ruhe. Eure innere Haltung führt euch zu einer Entspannung, wodurch ihr euer Wissen besser abrufen könnt.
Ich freue mich, dass ich euch aus Hannover eine so positive Rückmeldung geben kann.
Dafür bin ich dankbar.
Viel Erfolg!
Annette Wagner von Berg
Mündliche Prüfung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie / Prüfungsort: Bremen / 2013
Liebe Silke,
erst mal vielen lieben Dank für den wunderbaren Unterricht den ich bei Dir erleben durfte.
Meine Prüfung lief gut, wenn auch anders als erwartet. Ich wurde von Herrn Brockhaus und Herrn Heißenbüttel? geprüft.
Zuerst eine nette Begrüßung, dann wurde ich von Herrn Heißenbüttel (er stellte die Fragen) gefragt wie ich mich denn auf meine schriftliche Prüfung vorbereitet hätte. Ich war etwas verwundert, die hatte ich doch schon abgehakt. Nächste Frage warum ich die Prüfung ablegen möchte und was mich dazu bewegt hat.
Ich erzählte von Reiki und das ich viele Klienten bekomme die in Trauer sind oder Stress im Beruf haben. (Ich dachte da gehen sie drauf ein) Ich erwähnte noch das ich die Prüfung auch mache um mich abzugrenzen und das ich niemanden mit einer Schizophrenie bekommen möchte.
Ich wurde gefragt ob ich das jetzt könne mich abgrenzen. Ich antwortete ja das kann ich, eine Schizophrenie geht einher mit Realitätsverlust, Ich-Störungen, formale Denkstörungen......habe einiges über Schizophrenie erzählt.
Ich sollte mir vorstellen ein Mann mit gesteigertem Antrieb kommt in mein Seminar. Er wollte auf Manie hinaus, ich habe einiges über Manie erzählt, Betreuungsgesetz und zum Schluss kam die Einweisung. Psych KG was ist das, wie geht eine Einweisung von statten?
Mit welchen Medikamenten wird ein Maniker behandelt.....ich sagte mit Neuroleptika. Jetzt wollten sie alles über Neuroleptika wissen, warum gibt man sie, wie wirken sie, Einteilung : hoch-mittel-niedrig potente, Nebenwirkungen und dann sollte ich noch verschiedene Präparate nennen.
Als nächtes hatte Herr Brockhaus eine Frage, stellen sie sich vor es kommt eine Frau mit Depression und sagt das sie sehr viel von ihnen hält und ihre Behandlungen immer genießt aber sie wird sich nächste Woche das Leben nehmen....da ging nur Einweisung. Herr Heißenbüttel kam dann noch mit einer Frage, ein Mann ruft bei der Polizei an und berichtet jemand hat bei ihm eingebrochen und nun hat er einen Fernseher der vorher nicht da war. Die Polizei kommt findet aber nichts und fährt wieder weg, kurz danach ruft der Mann wieder an. Was sagen sie dazu? Ich hatte Demenz im Kopf, das wurde aber verneint, deshalb fragte ich ob er auf Alkohol hinaus wollte, er nickte und ich sagte dann ist es ein Delir. Das war richtig und nun sollte ich noch die Symptome von einem Delir nennen, was ich dann tat. Danach wurde ich gebeten kurz vor die Tür zu gehen, als ich wieder hereingebeten wurde reichten mit beide Prüfer die Hand und gratulierten mir.
Bestanden juchuuuuuu!!!!!!!
Liebe Grüße
Sonja Hoffmann
Reikimeisterin
Betraterin bei Allerleirauh - Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch
Mündliche Prüfung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie / Prüfungsort: Niedersachsen / 2013
Hallo Silke,
ich wollte mich nochmal recht herzlich bei dir für das Einzelcoaching zur mündlichen Prüfung bedanken. Das ist genau das, was ich gebraucht habe, um gestärkt und motiviert in die Prüfung zu gehen.
Ich habe die Prüfung gestern in Lüneburg mit Bravour bestanden, jipeeeeeee!!!!!
Es waren 3 Prüfer und alle waren wohlgesonnen, ganz anderes, als ich es damals in Bremen erlebt habe....Ich habe viele Hilfestellungen bekommen, selbst bei der alles entscheidenden Frage: "Wer muss das Gutachten erstellen bei einer Einweisung nach dem Psych KG?" Ich dachte erst, der Psychiater, bis ich dann im 5. Anlauf (zum Glück!!!) darauf gekommen bin, dass es der Ordnungsbeamte des sozialpsychiatrischen Dienstes ist.... Viele Fragen konnten sie mir auch gar nicht mehr stellen, da ich eingangs über die systemische Therapie, deren Methoden etc. erzählen durfte und da konnte ich so richtig ausholen und mich entspannenHier klicken!...Es kamen noch 2 Fallbespiele über Borderline-Persönlichkeitsstörung sowie Schizophrenie, aber dank deiner Arbeitsmethode, es bildlich auf A3-Zettel alles aufzuschreiben bzw. in der Wohnung aufzuhängen, half mir, alles zu rekapitulieren.
Also nochmals: Vielen, vielen Dank für deine Hilfe und Unterstützung!!!
Übrigens: Der Intensiv-Vorbereitungskurs im Juni 12 ist schon etwas ganz besonderes gewesen: Wir sind nun ein nettes "Weiber-Trüppchen" aus unserer hinteren Sitzreihe und treffen uns regelmäßig, wirklich toll....
Ich wünsche Dir noch eine schöne Weihnachtszeit!
Liebe Grüße
Meike H.
Mündliche Prüfung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie am 21.November 2012 in Lüneburg
Liebe Silke,
im Anhang findest du mein Gedächtnisprotokoll der mündlichen Prüfung. Damits mir beim schreiben nicht zu langweilig wird hab ich ein kleines Drama draus gemacht ;-)
Nochmal ganz vielen lieben Dank für Deine Unterstützung. Bin immer noch beeindruckt von deiner lockeren und trotzdem so super-professionellen Art!!!!
Vielleicht kreuzen sich unsere Wege ja irgendwann mal wieder....
Ganz liebe Grüße Liz
Kunsttherapeutin
Meine mündliche Prüfung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie am 21.11.12 in Lüneburg
Ein Drama in fünf Akten
Figuren:
Der Vorsitzende
- Die Ärztin
- Der Heilpraktiker -
Die Prüfline(ich)
1. Akt – betreten des Raumes, Vorstellen der Personen und des Ablaufs. Der Vorsitzende bittet mich herein, ich hänge meine Jacke auf und setze mich. An einem überdimen-sional großen Tisch sitzen mir gegenüber: der Heilpraktiker (links), der Vorsitzende (mitte) und die Ärztin (rechts). Ich überfliege die Namensschilder und der Vorsitzende ergreift das Wort: Vorsitzender: „Bevor es losgeht erkläre ich Ihnen kurz den Verfahrensablauf. Zuerst wird Ihnen der Heilpraktiker Fragen zu seinem Gebiet stellen, das wird etwa zwanzig Minuten dauern. Im Anschluss daran wird Ihnen die Ärztin Fragen zum medizinischen Bereich stellen, was auch etwa zwanzig Minuten in Anspruch nehmen wird. Danach werden wir Sie hinaus bitten um in Ruhe zu beraten. Das Ergebnis bekommen Sie dann im Anschluss mitgeteilt. Falls sie zwi-schendurch was trinken wollen…“ Er deutet auf das Glas und die Flasche Wasser vor mir. Ich habe meine eigene Flasche dabei, bedanke mich trotzdem und schenke mir Wasser ein. Vorsitzender: „Haben Sie noch Fragen zum Verfahren?“ Prüfline: „Nein, erstmal nicht, aber ich denke ich kann ja notfalls zwischendurch fragen, oder?“ Vorsitzender (etwas verwundert, aber freundlich): „Ja natürlich“ Trotz der zuvor geklärten Redefolge spricht daraufhin die Ärztin. Ärztin:„Eine kurze Frage noch, bevor wir zur Prüfung kommen: auf ihrem Lebenslauf steht unter Sprachkenntnisse ‚Tok Pisin‘ wo wird das gesprochen?“ Prüfline: „Das ist, neben Englisch, die zweite Landessprache in Papua Neu Guinea. Im Grunde eine Form von Pidgin-Englisch, eine Mischung aus Englisch, den dortigen Stammessprachen und Deutsch“ Ärztin: „und Sie haben dort gearbeitet?“ Prüfline: „Nein, aber meine Eltern. Und ich war diesen Sommer dort und habe dafür auch die Sprache gelernt. Bin quasi auch auf meinen familiären Wurzeln gereist.“ Heilpraktiker: „Das ist ja interessant, können Sie uns da eine Kostprobe geben?“ Skeptischer Blick der anderen beiden Prüfer Heilpraktiker: „Also nur wenn das für Sie vor der Prüfung in Ordnung ist und Sie nicht zu aufgeregt sind.“ Prüfline: „Kein Problem.“ (ich denke kurz nach) „Eine sehr schöne Redewendung ist zum Beispiel ‚Mi laikim yu wantok’, was im deutschen so viel heißt wie ‚ich mag dich, mein Freund‘. Hierbei wird wantok abgeleitet vom englischen ‚one‘ und ‚talk‘ also: gleiche Sprache. Somit ist Freund im tok pisin wörtlich übersetzt ‚gleiche Sprache sprechen‘.“ Heilpraktiker: „Das ist also eine sehr bildliche Sprache?“ Prüfline: „Ja, daher auch recht leicht zu lernen.“
2. Akt: Prüfung durch den Heilpraktiker Heilpraktiker: „Nun gut, jetzt aber zur Prüfung. Meine erste Frage lautet: wie entstehen denn psychische Krankheiten?“ Prüfline (kurzes Nachdenken): „Nun, dazu gibt es ja verschiedene Theorien. Ich möchte das an den verschiedenen Schulen deutlich machen: in der Tiefenpsychologie geht man ja davon aus, dass nahezu jede psychische Störung ihren Ursprung in der frühen Kindheit, bzw. der Zeit bis zur Einschulung (kurzes Zögern) und auch etwas darüber hinaus, entsteht. Oder, salopp ge-sagt, die Mutter ist schuld. Im Gegensatz dazu geht die Verhaltenstherapie davon aus, dass all unser Verhalten erlernt ist und somit auch verlernt bzw. verändert werden kann. Als Kunsttherapeutin sehe ich mich den humanistischen Schulen zugeordnet, die den ganzen Menschen anschauen – ihn selbst, aber auch sein Soziales Umfeld sowie Körper, Geist und Seele als zusammenhängende Faktoren betrachten.“ Heilpraktiker: „Können Sie mir denn die Definition von Krankheit aus humanistischer Sicht erklären?“ Prüfline: „Das ist eine schwierige Frage.“ (Nachdenken) „Vielleicht kann ich da erst von einer körperlichen Krankheit ausgehen, um das zu erläutern,“ Heilpraktiker unterbricht: „Nein, bitte bleiben Sie bei psychischen Erkrankungen.“ Prüfline: „Also, Krankheit hat ja immer was mit subjektivem Leiden zu tun. Um zu entscheiden, ob ein Mensch krank oder gesund ist, ist mir als Therapeutin vor allem wichtig, diesen Menschen erst einmal kennen zu lernen. Wichtig ist dabei für mich auch die Frage, ob ich diesen Menschen überhaupt verändern will oder darf – inwieweit ist seine Krankheit vielleicht nur eine außergewöhnlich ausgeprägte Charaktereigenschaft und noch im ‚gesunden‘ Bereich.“ Heilpraktiker: „Das ist ja alles schön und gut, aber wo ist denn nun die Grenze zwischen Krank und Gesund?“ Ich merke, dass der Heilpraktiker nach einem bestimmten Schlagwort sucht, nach einem kurzen Dia-log über subjektives Leiden, Ausübung eines Berufes, meistern des Alltags und einiger Hilfestellung vom Prüfer bringe ich den erlösenden Satz. Prüfline: „Naja, ein kranker Mensch braucht Hilfe.“ Heilpraktiker (zufrieden): „Ja richtig. Ein kranker Mensch kommt alleine nicht mehr klar und braucht Hilfe.“ (kurze Pause) „Nun meine nächste Frage: dürfen Sie Medikamente verordnen?“ Prüfline, wie aus der Pistole geschossen: „Nein.“ Heilpraktiker: „Falsch.“ Ich zögere, denke scharf nach. Heilpraktiker: „ Naja, wenn Nein die falsche Antwort ist, dann kann ja nur Ja die richtige sein.“ Prüfline: „Dann müssen wir vielleicht erst klären, was Sie unter Medikamenten verstehen.“ Heilpraktiker: „Was verstehen Sie denn unter Medikamenten?“ Prüfline: „zum Beispiel Dinge, die ich in der Apotheke bekomme.“ Heilpraktiker und Vorsitzender Murmeln etwas wie „hm, ja, was denn noch…“ Prüfline: „Naja, wenn in ihrer Definition Kamillentee ein Medikament ist, dann darf ich meiner Patientin natürlich dazu raten.“ Heilpraktiker: „Was ist denn mit Homöopathischen Mitteln?“ Prüfline: „nachdem ich mich mit Homöopathie ehrlich gesagt wenig auskenne würde ich meinen Patientinnen da keinerlei Rat in dieser Richtung geben. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich keine Medikamente verschreiben darf.“ Heilpraktiker und Vorsitzender: „Aha“ „Verschreibungspflichtige Medikamente“ Prüfline (der Groschen fällt langsam): „Aber Sie sagten doch, verschreiben, oder?“ (kurzes Nachdenken) „Ach nein, Sie sagten verordnen. Ihnen kommt es also auf den genauen Wort-laut an?“ Heilpraktiker: „Der hier einen entscheidenden Unterschied macht, ja. Natürlich dürfen Sie ihren Patienten alles empfehlen, was nicht verschreibungspflichtig ist. Auch wenn’s nur ein Placebo ist. Was könnte das nämlich für eine Wirkung haben?“ Prüfline: „So hat mein Patient auch außerhalb der Therapie einen ‚Anker‘.“ Heilpraktiker: „Ja, richtig. Das kann viele verschiedene Wirkweisen haben.“ Heilpraktiker, Vorsitzender und Ärztin verständigen sich, dass nun der zweite Teil der Prüfung, die Befragung der Ärztin beginnen soll.
3. Akt: Prüfung durch die Ärztin Ärztin: „Wollen Sie vielleicht zwischendurch kurz einen Schluck trinken?“ Prüfline: „Das ist eine gute Idee.“ Ich trinke kurz einen Schluck Wasser. Ärztin: „Was ist denn Intelligenz?“ Prüfline: „ich würde sagen, die Gesamtheit meiner geistigen Fähigkeiten.“ Ärztin nickt zögerlich. Prüfline: „die Intelligenz ist auch mit verschiedenen Testverfahren messbar.“ Ärztin: „welche sind das zum Beispiel?“ Prüfline: „Zum Beispiel der Hamburger Wechsler Test, davon gibt es, soweit ich weiß verschiedene Versionen für Erwachsene und für Kinder.“ Ärztin: „und was für Störungen gibt es im Bereich der Intelligenz?“ Prüfline: „Es gibt eine relativ genaue Abstufung. Soweit ich weiß etwa in Zehner-Schritten. Bis 69 spricht man von einer leichten Intelligenzminderung. Diese Menschen können noch ihren All-tag ohne große Hilfe meistern und leichte berufliche Tätigkeiten ausführen. Danach folgt die mittelgradige Intelligenzminderung und am Ende die schwere Intelligenzminderung. Men-schen mit schwerer Intelligenzminderungen sind meist Pflegebedürftig. Die ganz genaue Abstufung kann ich Ihnen aber leider nicht sagen.“ Ärztin: „Können Sie mir denn die Fachbegriffe nennen? Also xyz wäre zum Beispiel einer.“ Prüfline: „Nein, davon habe ich leider noch nichts gehört“ Ärztin: „Aber Oligophrenie sagt Ihnen etwas?“ Prüfline: „Ja, im Gegensatz zur Demenz handelt es sich um eine angeborene Intelligenzminderung.“ Ärztin: „Wie können Sie denn in ihrer Praxis die Intelligenz eines Menschen überprüfen?“ (nachdem ich deutlich zögere fährt Sie fort) „Naja, wenn zum Beispiel ein Patient in Ihre Praxis kommt und Sie haben die Vermutung, dass seine Intelligenz vermindert ist.“ Prüfline: „Ehrlich gesagt habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht. Aber ich könnte im Grunde schulische Leistungen abfragen, Lesen, Schreiben und Rechnen zum Beispiel.“ Ärztin: „Wie würden Sie das tun?“ Prüfline: „Na, zum Beispiel durch das stellen einer Rechenaufgabe.“ Ärztin: „Welche Aufgabe könnte das denn sein?“ Prüfline, verunsichert: „Von 4+5 bis 83x84“ Heilpraktiker, Ärztin und Vorsitzender schauen sich skeptisch an, Heilpraktiker misch sich ein. Heilpraktiker: „Worauf müssten Sie denn beim Stellen solcher Rechenaufgaben achten, was sollten Sie in Erwägung ziehen?“ Prüfline: „Dass der Mensch auch eine Rechenschwäche haben könnte.“ Allseits zufriedenes Nicken. Ärztin: „Was könnten Sie noch tun.“ Prüfline: „einen einfachen Satz schreiben lassen.“ Blick wandert mit freundlichem Lächeln zum Heilpraktiker, der gerade ansetzen will, ich komme ihm aber zuvor: „Dabei beachte ich natür-lich die Möglichkeit, dass der Patient auch an Legasthenie, also einer Lese- und Rechtschreibschwäche leiden könnte.“ Noch zufriedeneres Nicken. Ärztin: „Was gibt es noch für Möglichkeiten neben dem schreiben?“ Nach zögern meinerseits: „Wenn ihr Patient einen Text liest“ Prüfline: „Dann kann ich darauf achten, ob er das, was er geschrieben hat auch versteht.“ Die Ärztin scheint vorerst zufrieden mit meinen Antworten und setzt zum nächsten Fragenmarathon an. Ärztin: „Wo wollen Sie denn mal ihre Praxis eröffnen?“ Prüfline: „Das weiß ich jetzt noch nicht.“ Ärztin: „Aber Sie wohnen momentan in….“ Prüfline: „Ottersberg“ Ärztin: „Was gibt es denn in und um Ottersberg für Möglichkeiten wo sich psychisch Kranke Hilfe holen können?“ Prüfline: „Nun, angenommen ich würde ich Ottersberg eine Praxis haben, dann wäre beispielsweise die nächstgelegene Psychiatrische Klinik das Krankenhaus Bremen Ost.“ Ärztin: „was gibt es noch für Möglichkeiten, wenn Ihr Patient weitere Hilfe benötigt?“ Prüfline: „ich könnte ihn beispielsweise zu anderen Therapeuten überweisen, die in seinem Fall bessere Behandlungsmöglichkeiten haben. Verhaltenstherapeuten zum Beispiel, oder falls er oder sie Medikamentöse Behandlung braucht zu einem Psychiater.“ Ärztin: „was gibt es denn noch für Möglichkeiten?“ Prüfline denkt kurz nach: „Es gäbe auch noch Selbsthilfegruppen, zum Beispiel bei Alkoholabhängigkeit die Anonymen Alkoholiker. Oder gegebenenfalls Rehakliniken.“ Ärztin: „Gibt es denn speziell für Suchterkrankte Menschen Einrichtungen?“ Prüfline: „Ja, natürlich, es gibt ja sogar Kliniken, die sich nur auf Suchterkrankungen spezialisiert haben.“ Allgemeine Zufriedenheit. Ärztin: „Wenn es in Ihrer Praxis zu einer Notfallsituation kommt, was tun Sie dann?“ Prüfline: „Mit Notfallsituation meinen Sie einen Patient oder eine Patientin die akut suizidgefährdet ist?“ Ärztin: „Zum Beispiel, ja.“ Prüfline: „Also ich könnte Ihnen jetzt natürlich den genauen Ablauf runterbeten, den Sie wahrscheinlich hören wollen, aber ganz ehrlich, wenn es wirklich um Leben oder Tod geht und mir in dem Moment nicht gleich einfällt was genau zu tun ist würde ich immer als erstes die 112 wählen.“ Heilpraktiker: „Ja, die Notfallsituationen werden allen Prüflingen eingetrichtert….“ Ärztin: „Aber was ist denn nun der offizielle Ablauf?“ Ich erkläre den Anwesenden den Ablauf, die Ärztin betont zwischendurch die Wichtigkeit des Beamten der im Fall einer Zwangseinweisung dabei sein muss und hakt am Ende nochmal genau nach: Ärztin: „Aber was passiert denn nun mit dem Patienten wenn er in der Klinik ist. Muss das Gericht ihn anhören?“ Prüfline: „Nun, in erster Linie gibt es ja die Gutachten, die ans Gericht weitergeleitet werden.“ Ärztin: „Und der Patient“ Prüfline: „Der ist in der Klinik.“ Ärztin: „Aber er muss auch vom Gericht angehört werden, das ist sehr, sehr wichtig.“
4. Akt: „Danke.“ Die Ärztin, der Vorsitzende und der Heilpraktiker blicken sich an. Vorsitzender: „Danke.“ Ich reagiere erst nicht und verstehe den Wink mit dem Zaunpfahl nicht ganz. Vorsitzender: „Danke, Sie dürfen jetzt hinausgehen“ Prüfline: „Achso, Ja.“ Ich nehme meine Jacke und verlasse vorübergehend den Raum
5. Akt: Heilpraktikerinnen im Europaparlament Nach wenigen Minuten werde ich wieder hereingebeten. Vorsitzender: „Was haben Sie denn für ein Gefühl? Ach, wir machens nicht so spannend. Herzlichen Glückwunsch, Sie haben bestanden.“ Heilpraktiker: „Wobei es ja schon interessant gewesen wäre zu hören, was Sie für ein Gefühl hatten.“ Prüfline: „Eigentlich gut, aber ich war etwas verunsichert, da Dani, mit der ich zusammen gelernt hatte ja vor mir dran war und nicht bestanden hat.“ Vorsitzender: „Es ist eben so, dass wir immer davon ausgehen müssen, dass Sie nach dieser Prüfung sofort eine Praxis aufmachen könnten…“ kurzes Schweigen Heilpraktiker blickt nochmals auf meinen Lebenslauf: „Was haben Sie denn eigentlich für berufliche Pläne, wenn ich fragen darf?“ Prüfline: „Kunsttherapeutin und Kuratorin“ Heilpraktiker: „und wo wollen Sie Kuratorin werden?“ Prüfline: „Das weiß ich noch nicht. Ich werde jetzt erstmal weiter studieren.“ Heilpraktiker: „Ich könnte mir Sie ja auch ganz gut im Europaparlament vorstellen.“ Prüfline grinsend: „Wieso, um die Rechte der Heilpraktiker zu stärken?“ Heilpraktiker: „Nein, gar nicht. Aber ich könnte mir das irgendwie gut vorstellen, dass wir Sie im Europaparlament wiedertreffen. Sie haben so ein gewisses diplomatisches Geschick.“